
Das Ende des Social Media Marketings (?)
Google, Meta und Co. haben kürzlich ihre Pläne kommuniziert, die das Ende ihrer Kanäle bedeuten könnten. Wie genau die Pläne aussehen und wie du dir als Marketingverantwortlicher neue Pläne schmiedest, schauen wir uns in diesem Artikel genauer an.
Darum ist Social Media Marketing ein wichtiger Bestandteil in der Kommunikation
Social Media Marketing hat einige Vorteile für Unternehmen und bildet für viele Startups gar das Rückgrat oder die Haupteinkommensquelle. Social Media Marketing ist ein fester Bestandteil in jungen und konservativen Unternehmen geworden. Es ermöglicht gut umzusetzende Strategien im Bereich Content-Marketing und vermindert Streuverluste. Nicht umsonst haben sich in den vergangenen Jahren einige Agenturen und Experten herausgebildet, die sich nur auf Social Media Marketing spezialisiert haben. Doch diese Spezialisierung könnte ein Problem werden, wenn man die Entwicklungen, die die großen Plattformen angekündigt haben, nicht beachtet.
KI wird immer dominanter
Die künstliche Intelligenz verändert nicht nur unseren Alltag, sondern hat sehr schnell die sozialen Netzwerke erobert. Immer mehr Contentersteller nutzen KI, um schneller und effizienter Inhalte zu produzieren. Instagram, Facebook und YouTube werden mit KI-generierten Bildern und Videos geflutet, damit die Creators schnell an Reichweite gewinnen können. Doch dieser Trend hat auch zur Folge, dass die Inhalte immer homogener, unpersönlicher und vor allem qualitativ minderwertiger werden. Nicht selten werden Falschinformationen verbreitet, ohne, dass der Ersteller damit eine böse oder verwirrende Absicht verfolgte. Die Qualität der Inhalte wird schlecht und das merken auch die Nutzer.
Es ist bekannt, dass Google, Meta und die anderen Technologiekonzerne große Veröffentlichungen mit künstlicher Intelligenz planen oder bereits umgesetzt haben. Jeder Player im Technologiebereich hat seine eigenen generativen KI-Projekte. Doch diese Projekte sind nicht bloße Spielereien. Sie sind durchaus in der Lage, das zugrunde gelegte Konzept der sozialen Netzwerke auf den Kopf zu stellen. Ob das tatsächlich gut für die Community ist, ist fraglich. Vor allem entstehen viele Probleme, wenn man auf die neuesten Ankündigungen schaut.
User-generated-Content bald überflüssig?
Die große Ankündigung ist, dass Meta und Google demnächst damit beginnen wollen, von der eigenen KI generierte Beiträge unter die Feeds zu mischen. Das offiziell erklärte Ziel ist, dass die Nutzer ein besseres Erebnis erhalten, da die KI-generierten Inhalte noch konkreter auf sie abgestimmt sein sollen. Besser abgestimmt als es Inhalte von echten Menschen je könnten. Genau hier liegt das Problem: Es ist davon auszugehen, dass der Algorithmus der Netzwerke ihre eigenen generierten Inhalte demnächst priorisiert den Nutzern anzeigen wird. Der Grund dahinter ist simpel: Werbeeinnahmen müssen nicht mit den Contenterstellern geteilt werden, sondern landen zu 100% bei den Plattformen selbst.
Natürlich ist es für die Unternehmen jetzt spannend, immer mehr eigene Inhalte auszuspielen und zu prüfen, wie gut diese ankommen. Bald werden die künstlichen Inhalte alle individuell erstellten Inhalte verdrängen. In welchem Zeitraum dies passiert, ist noch nicht festzustellen. Der Zeitraum kann aber auch sehr kurz sein.
Das große Problem dieses Vorgehens
Das beschriebene Vorgehen birgt Mögliche Probleme für Contentersteller, Nutzer, werbetreibende Unternehmen, aber auch für die Plattformen selbst. Das erste Opfer werden hierbei die Contentersteller sein. Sie werden nach und nach von den KI generierten Inhalten aus dem Algorithmus gedrängt und müssen mit sinkenden Zuschauerzahlen kämpfen. Das wiederum hat zur Folge, dass sich die eigenen Vorhaben nicht mehr lohnen und sie aus finanziellen Gründen ihre Bemühungen aufgeben müssen. Besonders kritisch könnte das für Unternehmen sein, die ihre gesamte Strategie auf Social Media aufgebaut haben, da der Absturz schließlich schneller als gedacht passieren kann.
Werbetreibende Unternehmen werden durch diese Pläne langfristig zum Zahlen gezwungen und haben es immer schwerer, ihre Reichweite organisch aufzubauen. Die einst so günstige Strategie könnte noch richtig teuer werden. Social Media Manager müssen sich tiefergehend mit Anzeigen beschäftigen, da auch hier die Konkurrenz steigen wird und die Keywords immer teurer werden könnten.
Nutzer werden zunehmen von qualitativ minderwertigen Inhalten zugemüllt. Das Nutzererlebnis kann schließlich darunter leiden. Das führt dazu, dass sie die Netzwerke verlassen. Schließlich ist der User-generated-Content das, was die sozialen Medien ursprünglich ausgemacht hat. Eine mögliche Nutzerflucht schadet hierbei auch den Plattform-Unternehmen. Wenn es weniger Nutzer gibt, können die Werbeeinahmen langfristig sinken.
Diese Strategien solltest du daher im Hinterkopf behalten
Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass wir demnächst große Umbrüche im Onlinemarketing sehen werden. Wenn dein Unternehmen und deine Strategie weiterhin vornehmlich online sind, ist eine eigene Webseite, mit mehreren Funktionen Pflicht. Die eigene Webseite als zentrales Onlinemarketinginstrument zu verstehen, ist daher der wichtigste Punkt in der Onlinestrategie. Unabhängig davon, wie sich der Markt tatsächlich entwickeln wird, ist die eigene Webseite mit eigenem Server der Dreh- und Angelpunkt der Strategie.
Ferner ist es auch ratsam, mittelfristig auf Strategien außerhalb von Social Media zu schauen. Offlinewerbung könnte mittelfristig wieder an Bedeutung gewinnen. Dieser Punkt ist meiner Meinung nach schon jetzt nicht zu verachten. Schließlich sind Nutzer es gewohnt, in der Onlinewelt mit Werbung zugemüllt zu werden, sodass Werbung auf Offlinekanälen für Unternehmen erfrischender sein kann. Menschen bewegen sich auch nach wie vor draußen und treiben Sport. Plakatwände oder Sponsorings können einen Beitrag dazu leisten, die eigene Marke besser zu positionieren.
Schlusswort
Natürlich bin ich mir darüber bewusst, dass ich die Situation etwas dramatisch formuliert habe. Änderungen sind immer mit Vor- und Nachteilen verbunden. Bei den angekündigten Maßnahmen, dass sich KI generierte Inhalte der Plattformen unter die Inhalte mischen, habe ich allerdings keine positiven Effekte finden können. Letztendlich könnte es ein Nachteil für alle beteiligten sein. Als Marketingverantwortlicher ist es daher wichtig, alternative Strategien zu entwickeln und sich darauf einzustellen, dass das Onlinemarketing schwerer und vor allem teurer werden kann.